Für handwerkliche Arbeiten zu Hause oder im Garten sind bestimmte Werkzeuge unverzichtbar, wenn man schnell vorankommen und ein qualitativ sauberes Ergebnis erzielen möchte. Zu diesen unverzichtbaren Werkzeugen gehört zweifellos ein Akkuschrauber, wenn es um das Herstellen oder das Lösen von Schraubverbindungen geht
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen was ein Akkuschrauber genau ist, welche Varianten es gibt und wo bzw. wie die Geräte am besten eingesetzt werden können. Dazu geben wir Tipps, auf was beim Kauf eines Akkuschraubers geachtet werden sollte.
Das Wichtigste im Überblick:
- Ein Akkuschrauber sollte in keinem Haushalt fehlen. Mit dem Gerät können, im Gegensatz zum Schraubendreher, Schrauben ohne großen Kraftaufwand ein- oder ausgeschraubt werden.
- Für jede Anwendung der richtige Akku-Schrauber. Es gibt die verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Funktionen. Der Begriff „Akkuschrauber“ wird meist allgemein für unterschiedliche Produktkategorien verwendet.
- Das Herz des Akkuschraubers ist der Akku, hier sollte nach Möglichkeit ein leistungsfähiger Lithium-Ionen-Akkus gewählt werden, um einen flexiblen und dauernden Einsatz zu gewährleisten.
Funktionsweise eines Akkuschraubers
Ein Akkuschrauber ist ein kabelloses, durch einen elektrischen Akku angetriebenes Werkzeug, mit dem sich Schrauben in unterschiedlichste Materialien ein- oder ausschrauben lassen. Obwohl diese Geräte handgeführt sind, können im Gegensatz zum normalen Schraubendreher, Schrauben besonders schnell und gleichmäßig ein- und ausgeschraubt werden. Die Geräte können an vielen unterschiedlichen Materialien, wie Holz und Kunststoff und bei stärkeren Geräten auch an Metall eingesetzt werden. Wer Löcher bohren möchte, benötigt einen Akku-Bohrschrauber oder eine separate Bohrmaschine.
Mit einem Akkuschrauber können in der Regel nicht nur einfache Schlitz- oder Kreuzschlitzschrauben geschraubt werden. Mit zusätzlichen, aufsetzbaren Bits können nahezu alle Arten von Schrauben verschraubt werden. Gute Akku-Schrauber verfügen zudem über einen Drehmomentmesser, mit dem sich die Kraftübertragung regeln lässt. Damit ist ein besonders gleichmäßiges Schrauben möglich. Dieser sorgt zusammen mit einer Rutschkupplung dafür, dass das Gerät automatisch stoppt, wenn eine Überdrehung droht. Angetrieben werden Akkuschrauber über Elektromotoren. Durch einen einstellbaren Tiefenanschlag kann sichergestellt werden, dass Senkschrauben genau bündig zur Oberfläche des Werkstückes eingeschraubt werden.
Einsatzgebiete von Akkuschraubern
Akkuschrauber können auf vielfältigste Weise im Haus oder im Handwerk eingesetzt werden. Immer dann, wenn Schraubverbindungen gelöst oder zusammengeschraubt werden müssen, sind sie unverzichtbar, weil damit die Schrauben schnell und ohne großen Kraftaufwand eingedreht oder gelöst werden können.
Die häufigsten Anwendungen sind das Verschrauben von Holzbalken oder Platten, sowie das Zusammen- oder Auseinanderbauen von Möbeln. Der Vorteil beim Schrauben auf weichen Materialien ist, dass bei Verwendung eines Akkuschraubers fast nie ein Loch vorgebohrt werden muss. Es sollten lediglich vorher Markierungen vorgenommen werden, an welchen Stellen die Schrauben eingedreht werden sollen.
Da durch den kabellosen Akkubetrieb kein Stromkabel notwendig ist, sind die Geräte besonders flexibel, auch ohne in der Nähe vorhandenen Stromanschluß einsetzbar und unterwegs schnell einsatzbereit. Falls die Akkuenergie zwischendurch ausgehen sollte, können die Geräte in der Regel schnell wieder aufgeladen werden. Es empfiehlt sich jedoch immer einen aufgeladenen Ersatzakku dabei zu haben, sodass die Arbeit noch effektiver von der Hand geht. Viele Hersteller liefern bereits einen Ersatzakku mit ihren Geräten mit.
Unterschied zum Akkubohrschrauber
Mit einem Akkubohrschrauber können einerseits Schrauben ein- und ausgedreht und andererseits Löcher gebohrt werden. Für das Bohren besitzen die Akkubohrschrauber einen zweiten Gang, der eine für das Bohren passende Drehgeschwindigkeit und eine höhere Kraftübertragung erlaubt. Dazu ist ein Bohrfutter zum Einsetzen der Bohrer integriert. Diese Komponenten sind bei normalen Akkuschraubern nicht vorhanden. Es handelt sich bei Akkubohrschraubern also um zwei Werkzeuge in einem.
Besonderheit Akkuschlagschrauber
Akkuschlagschrauber sind, vereinfacht gesagt, leistungsstärkere Akkuschrauber. Neben der normalen Drehbewegung erzeugen die Geräte eine zusätzliche Vibrationsbewegung in Achsenrichtung, wodurch es zu pulsierenden Drehbewegungen kommt. So können wesentlich höhere Drehmomente erzeugt werden und Schrauben oder Muttern deutlich fester geschraubt werden. Klassisches Einsatzgebiet ist zum Beispiel das Festziehen oder Lösen von Radmuttern. Neben Akkuschlagschraubern gibt es Akkuschlagbohrschrauber, die zusätzlich eine Bohrfunktion aufweisen und sich auch zum Bohren in besonders harte Materialien, wie Beton eignen.
Anwendung der unterschiedlichen Geräte im Akkuschrauber Vergleich:
Akkuschrauber: Schrauben in Holz und Kunststoff (weiche Materialien)
Akkuschlagschrauber: Schrauben in Holz, Kunststoff und Metall,
Festziehen oder Lösen von Muttern.
Akkubohrschrauber: Schrauben und Bohren in Holz und Kunststoff.
Akkuschlagbohrschrauber: Schrauben und Bohren in Holz, Kunststoff, Metall sowie Beton (weiche und harte Materialien).
Akkuschrauber Vergleich: Die Kaufkriterien
Die Auswahl an verschiedenen Akkuschraubern und Marken ist riesengroß. Wer einen Akkuschrauber kaufen möchte, sollte in erster Linie auf die technischen Daten und Angaben des Herstellers achten. Eines der wichtigsten Parameter ist die Leistungsstärke beim Schrauben, die über das Drehmoment in Nm bestimmt wird. Je höher der Wert ist, umso stärker ist das Gerät. Hinsichtlich des Akkus sind mehrere Werte von Bedeutung. Zum einen bestimmt die Anzahl der Amperestunden – wie lange die Akkulaufzeit ist. Hier werden Geräte ab 2,0 Amperestunden (Ah) empfohlen, um den Akku nicht ständig aufladen zu müssen. Auch die Voltzahl ist wichtig. Je mehr Volt, umso schwerer ist der Akku und damit das Gerät. Für Heimwerker wird als bester Akkuschrauber ein Gerät mit mindestens 18 Volt (V) oder höher empfohlen.
Bei Akkuschraubern gibt es grundsätzlich drei verschiedene Arten von Akkus, Nickel-Cadmium-Akkus (kurz: NiCd), Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) und Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion).
Nickel-Cadmium Akkus, seit 2009 eigentlich verboten, aber in Akkuschraubern noch erlaubt, haben den Vorteil, dass sie auch bei sehr niedrigen Temperaturen eine solide Stromversorgung gewährleisten. Zudem haben sie eine lange Lebensdauer und sind weniger anfällig gegen Überladungen. Allerdings müssen sie über den Sondermüll teuer entsorgt werden und haben nur eine halb so große Kapazität wie Lithium-Ionen-Akkus.
Nickel-Metallhydrid Akkus, sind sehr kostengünstig, sie weisen jedoch in nahezu allen Parametern eine schlechtere Leistung als die anderen Akku-Arten auf.
Lithium-Ionen-Akkus gelten im Akkuschrauber Vergleich als das Nonplusultra. Sie haben eine besonders hohe Zellspannung, was auch aus relativ kleinen Akkus leistungsfähige Energielieferer macht. Sie eignen sich hervorragend für den Dauereinsatz. Beim Aufladen tritt zudem kein Memory-Effekt auf. Die Ladezeiten sind in der Regel sehr schnell. Allerdings sind Lithium-Ionen-Akkus teurer als Nickel-Cadmium-Akkus und sie besitzen eine nur halb so lange Lebensdauer.
Wer nicht nur schrauben, sondern mit dem Gerät auch bohren möchte, sollte darauf achten, dass der Akkubohrschrauber ein passendes Schnellspannbohrfutter besitzt, um das Wechseln der Bohrer effizient und zeitsparend zu gestalten. Dabei wird ein 13 mm Bohrfutter empfohlen, um auch Löcher mit größerem Durchmesser bohren zu können.
Zusätzlich sollten die Geräte über eine Drehmomenteinstellung, beispielsweise auf 10 verschiedene Stufen, verfügen, um Schrauben sicher und besonders gleichmäßig einschrauben zu können.
Die überwiegende Zahl der Geräte verfügt über einen Rechts-Links-Lauf, sodass auch das Lösen von Schrauben kein Problem ist. Bei einigen, besonders günstigen Offerten ist allerdings nur das Einschrauben möglich, daher sollte immer auch auf das Vorhandensein des Rechts-links-Laufes geachtet werden. Natürlich sollte das Gerät auch gut in der Hand liegen und einen sicheren und rutschfesten Griff aufweisen, der eine Anti-rutsch bzw. Anti-Schweißbeschichtung aufweist. So gestaltet sich das Arbeiten auch bei einem längeren Einsatz wesentlich komfortabler und sicherer.
Nützliches Zubehör
Wer viel mit dem Akkuschrauber arbeiten möchte, sollte von vornherein überlegen, einen Zusatzakku zu kaufen. Einige Hersteller bieten einen zusätzlichen Akku mit dem Akkuschrauber als Komplettset an.
Wichtig ist natürlich auch, dass der Akku-Schrauber ein passendes Set an Bits beinhaltet. Denn für jede Schraube wird ein passendes Bit benötigt. Bitsätze können allerdings auch separat dazugekauft werden. Wenn es sich um einen Akkubohrschrauber handelt, sollten auch Bohrersets für Holz bzw. Kunststoff und bei einem Akkuschlagbohrschrauber auch für Metall und Beton im Paket inbegriffen sein.
Auch ein Transportkoffer sollte vorhanden sein. Damit lässt sich nicht nur der Transport sicher gestalten, sondern alle Bits, Bohrer und Schrauben sind so immer perfekt geordnet und schnell griffbereit.
Für Mini-Akkuschrauber liefern einige Hersteller mittlerweile auch spezielle Aufsätze. So kann mit einem Gebläseaufsatz der Grill angefacht, mit einem Korkenzieheraufsatz Weinflaschen geöffnet oder mit einem Gewürzmühlenaufsatz Essen gewürzt werden.
Tipps zum richtigen Schrauben
Wichtig ist immer den passenden Bit einzusetzen, damit ein Abrutschen und Schäden am Werkstück verhindert werden. Ebenso sollten die Schrauben immer gerade auf die Bits aufgesetzt werden.
Mit der Auswahl des richtigen Drehmoments wird ein gleichmäßiges und sauberes Schrauben in unterschiedlich harte Materialien ermöglicht.
Auch die Auswahl der richtigen Schrauben und gegebenenfalls passenden Dübel für die unterschiedlichsten Materialien ist wichtig, um die Festigkeit bzw. Haltbarkeit der Schraubverbindung sicherzustellen. Beim Schrauben in Metall sollten zudem immer erst Löcher vorgebohrt werden.