Drechselbänke oder auch Drehbänke sind elektrische Drehmaschinen. Durch das Drehen oder Drechseln wird ein Werkstück aus Holz, Plexiglas, Elfenbein oder anderen Stoffen horizontal eingespannt. Es dreht sich dann beim Bearbeiten um die eigene Achse. Dadurch können zum Beispiel Stuhl-, Tischbeine oder Handläufe präzise gefertigt werden.
Eine Drechselbank ist nicht nur für professionelle Zwecke gut geeignet, sondern auch im privaten Bereich kann das Gerät sehr hilfreich sein. Immer mehr Handwerker entscheiden sich für den Kauf einer Drechselbank. Mit einem derartigen Gerät sind auch Hobbybastler in der Lage, Stuhlbeine oder Bilderrahmen aus Holz hübsch zu verzieren. Alte Werkstücke aus Holz können dadurch optisch aufgewertet werden.
Früher wurden Drechselbänke häufig als Holzdrehbank oder Drehbank bezeichnet. Vor allem werden sie dafür verwendet, um Rotationskörper herzustellen. Professionelle Nutzer dieser Maschine werden als Drechsler bezeichnet. Sie nutzen die Maschine, um ein Werkstück auf eine einfache Weise einspannen und bewegen zu können. Mit Hilfe eines passenden Drechselwerkzeuges wie zum Beispiel einem Drechseleisen oder einem Drechselmesser können Rundungen oder Kugeln aus Holz gedrechselt werden.
Das Wichtigste im Überblick:
- Eine Drechselbank ist eine elektrisch betriebene Drehmaschine, die zur Bearbeitung von Holz, Horn, Elfenbein, Alabaster, Plexiglas und vielen anderen Materialien genutzt werden kann.
- Beim Kauf einer Drechselbank sollte immer auf die maximale Werkstücklänge und den Drehdruckmesser geachtet werden. Sollen Stuhlbeine oder ähnlich große Pfosten bearbeitet werden, dann wird eine Länge von rund 400 mm benötigt.
- Eine gute Drechselbank muss eine hohe Standfestigkeit haben. Umso größer eine Drehbank ist, umso größer können die Werkstücke sein, die mit ihr bearbeitet werden können.
Funktionsweise und Aufbau einer Drechselmaschine
Drechselbänke unterscheiden sich vor allem in der Ausstattung, Qualität und Leistung. Vom eigentlichen System her, sind die Maschinen aber alle ähnlich aufgebaut.
Auf der Oberseite des Gestells einer Drechselbank sitzt das sogenannte Maschinenbrett. Dieses Brett ist in den meisten Fällen aus Gusseisen hergestellt. Dadurch wird eine Drechselmaschine automatisch wesentlich stabiler. Gleichzeitig sorgt das höhere Gewicht für eine notwendige Laufruhe während des Drehens.
Am Maschinenbrett sind zwei Elemente, die für das Einspannen des Werkstückes in einer horizontalen Position benötigt werden. Auf der linken Seite der Maschine ist ein Spindelstock angebracht. Dieser sorgt für die Drehbewegung und dient zur Befestigung des Werkstücks.
Bei vielen Maschinen erfolgt die Drehbewegung durch ein Getriebe, einen Keilriemen oder direkt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Spindelstocks befindet sich das Gegenstück des Stocks. Dieses Gegenstück wird auch Reitstock genannt. Das Werkstück wird zwischen die beiden Elemente geklemmt. Damit auch längere Werkstücke verwendet werden können, sind spezielle Zubehörteile notwendig.
Durch eine Verlängerung wird entweder das Maschinen- oder das Drechselbett verlängert. Das hat den Vorteil, dass Drechselbänke dadurch individueller genutzt werden können.
Unterschiedliche Drehverfahren mit einer Drehbank
Drechselbänke werden bereits seit dem Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. verwendet. Ursprünglich stammte die Idee aus der Mykenischen Hochkultur Griechenlands. Erste bildliche Darstellungen einer Drechselbank stammen um 300 v. Christus. In den letzten Jahrzehnten wurden der Aufbau und das Prinzip einer Drechselbank nicht viel verändert.
Ein professioneller Drechsler beherrscht die unterschiedlichsten Drehverfahren, um ein Werkstück zu verarbeiten. Durch die Technik des Langholzdrehens können kleine Säulen oder Treppenstäbe hergestellt werden. Die Technik des Querholzdrehens dagegen eignet sich besonders gut für die Anfertigung von Dosen oder Schalen aus Holz oder ähnlich strukturierten Materialien. Ein besonders filigranes Drehverfahren ist das Reifendrehen. Damit lassen sich Skulpturen oder Figuren erschaffen. Durch spezielle Stecheisen oder Sägen können Treppenformen spielend leicht in die gewünschte Form gedrechselt werden.
Drechselbank-Vergleich: Diese Typen gibt es
Es gibt die unterschiedlichsten Arten an Drechselbänken.
Kleine Drechselbank
Eine kompakte Holzdrechselbank ist zum Beispiel besonders gut für kleine Holzarbeiten geeignet. Wenn Kinderspielzeug oder Modellbauzubehör bearbeitet werden soll, dann muss nicht gleich eine große Drehbank angeschafft werden. Über eine kompakte Drehbank lassen sich aber auch Stuhl- und Tischbeine präzise bearbeiten.
Große Drehbank
Eine große Drechselbank dagegen wird oft von Profis bevorzugt gekauft. Häufig handelt es sich bei diesen Modellen um eine stabile Tischausführung. Derartige Modelle haben eine hohe Standsicherheit und eine gute Qualität. Mit einer großen Drechselmaschine lassen sich alle anfallenden Drechselarbeiten bequem erledigen. Sie hat eine ausreichende Motorleistung und ist sogar in der Lage, komplexe Formen wie zum Beispiel Kugeln zu bearbeiten. Hochwertige, große Drechselbänke haben einen ruhigen Lauf und sorgen für ein präzises Arbeiten. Ein großer Vorteil ist, dass derartige Modelle auch für Hartholz geeignet sind. Ein kleiner Nachteil ist, dass sie entsprechend teuer sind.
Die Leistung von Drechselbänken
Die Leistung einer Drechselbank ist für viele Betriebe ausschlaggebend für den Kauf eines bestimmten Modells. Fast alle Drechselmaschinen werden elektrisch angetrieben. Die Leistung der Geräte wird in Watt angegeben. Kleine, leichte Modelle bieten um die 150 Watt Leistung. Bei größeren Maschinen sind es sogar bis zu 700 Watt. Gerade beim Drechseln von Hartholz benötigt eine Maschine eine hohe Leistung. Für Holzarten wie Kiefer, Birke oder Fichte reicht eine Leistung zwischen 300 und 400 Watt völlig aus.
Bei der Drehzahl einer Drechselmaschine wird angezeigt, mit welcher Geschwindigkeit sich das Werkstück um die eigene Achse dreht. Für ein schnelles Arbeitsergebnis ist dementsprechend eine hohe Umdrehungsgeschwindigkeit notwendig. Bei der maximalen Drehzahl sollte eine Maschine mindestens 2.500 Umdrehungen pro Minute bieten. Besonders praktisch ist, wenn die Maschine über eine mehrstufige Drehzahlregelung verfügt. Bei hartem Holz oder großen Werkstücken sollte zuerst mit einer kleinen Drehzahl gestartet werden.
Drechselbank kaufen: Darauf sollten Sie achten
Beim Kauf einer Holzdrehbank sind mehrere Faktoren zu beachten:
Größe und Bauweise
Der erste Unterschied der verschiedenen Modelle ist in der Größe und Bauweise erkennbar. Es gibt freistehende Drechselmaschinen, die über ein eigenes Untergestell verfügen und einen Drechselautomaten, der auf einer Werkbank oder einem anderen Gestell positioniert werden kann.
Genug Leistung
Ein anderes wichtiges Kaufkriterium ist die Leistung der Drechselbank. Hierbei kommt es natürlich immer darauf an, ob die Drechselbank für eine professionelle Werkstätte oder für den Heimwerkerbereich benötigt wird. Demensprechend gibt es die unterschiedlichsten Anforderungen, was die Motorisierung der Drechselmaschine angeht. Wenn die Drechselmaschine nur für kleine Arbeiten gebraucht wird, dann ist ein einfaches Modell ausreichend.
Professionelle Arbeiten oder ein ständiger Dauerbetrieb, kann nur mit einem hochwertigen Gerät garantiert werden. In den meisten Fällen, werden Drechselmaschinen mit einer hohen Drehzahl nur von Profis benötigt. Häufig wird hierfür eine Betriebsspannung von 400 Volt benötigt. Kompaktere Geräte dagegen benötigen nur eine Betriebsspannung von 230 Volt.
Bekannteste Hersteller und Marken
Die wohl bekanntesten Hersteller von Drechselmaschinen sind Record Power, Proxxon, Holzmann, Holzstar oder Güde. Aber auch die Holzdrechselbänke der Firma Bernado aus Österreich sind sehr zu empfehlen. Das Unternehmen ist dafür bekannt, dass es besonders kompakte Geräte herstellt. Damit sind feine Arbeiten an den unterschiedlichsten Werkstücken möglich.
Bei einem Kauf muss immer darauf geachtet werden, dass die Maschinen einen sicheren Stand haben. Dadurch ist ein präziseres Arbeiten möglich. In der Regel wird mit einer Drechselmaschine für den privaten Bereich Pfosten, Knöpfe, Säulen oder Treppengeländer gedrechselt. Bei einem sogenannten Querholzdrehen wird das Werkstück bei den meisten Maschinen einseitig am Spindelstock befestigt. Das Holzwerkstück dreht sich dabei immer quer zur Faserrichtung. Mit Hilfe eines Drechseleisens und einer verstellbaren Handauflage ist ein gezielter Schnitt durch das Holz möglich. Dadurch lassen sich zum Beispiel schöne Schalen, Teller, Ringe, Dosen oder Handlaufschnecken herstellen.
Die Vorteile einer Drechselbank auf einen Blick:
- Präzise Schneidearbeiten sind möglich
- Zum Drechseln von unterschiedlichen Werkstücken
- Für hochwertige Möbel, Treppen oder Holzspielzeuge
- Hohe Standsicherheit
Unser Fazit zum Drechselbank Vergleich
Wer sich für eine neue Drechselmaschine interessiert, der sollte sich immer für ein Modell mit einem hohen Drehdurchmesser entscheiden. Bei dieser Maßangabe kann erkannt werden, wie groß der Durchmesser des Werkstückes sein darf, welches bearbeitet werden soll.
Bei vielen Geräten darf die Werkstückdicke nicht größer als 305 mm sein. Die Breite des zu bearbeitenden Werkstücks ist immer vom Aufbau der Drechselmaschine abhängig. Zwischen dem Spindelstock und dem Reitstock kann auf einem Blick erkannt werden, welchen Maximalabstand dieses Gerät bietet. Dieser Abstand entspricht der höchstmöglichen Länge des zu bearbeitenden Werkstücks.
Je nach Hersteller kann eine Maschine ein unterschiedliches Materialgewicht bearbeiten. Bäume können mit keinem Modell zum Rotieren gebracht werden, aber es sollen ja auch nur lange oder schmale Hölzer damit bearbeitet werden. Nebenbei kann bei den Herstellerangaben auch das Gewicht in Erfahrung gebracht werden, welches das zu bearbeitende Werkstück höchstens wiegen darf.