Eltern, die fit und umweltbewusst leben möchten, sind viel mit dem Fahrrad unterwegs. Ein Kind muss dabei kein Hindernis sein, denn mit dem richtigen Kinderfahrradsitz kann das Kind bereits mit wenigen Monaten auf dem Bike mitgenommen werden. Doch worauf kommt es beim Kauf von einem Fahrrad-Kindersitz an und woran erkennt man einen guten Kinderfahrradsitz?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Kinder können bereits mit wenigen Monaten auf dem Fahrrad mitgenommen werden, wenn der geeignete Fahrradsitz vorhanden ist. Ab etwa neun Monaten sind Kinder bereit, um die Fahrradtouren miterleben zu können.
- Ein guter Kinderfahrradsitz sollte vor allem den Merkmalen Sicherheit sowie Komfort gerecht werden. Daher ist ein angenehmes Sitzpolster sowie eine stabile Außenschale unerlässlich.
- Statur und Beweglichkeit des Fahrers entscheiden, ob ein Fahrradsitz fürs Heck oder die Front gewählt werden sollte. Beides hat hier seine Vor- als auch Nachteile.
Kinderfahrradsitz Vergleich: Heck oder Front?
Bevor den Merkmalen Sicherheit und Komfort Aufmerksamkeit geschenkt wird, sollte sich vorab darüber Gedanken gemacht werden, ob die Montage fürs Heck oder die Front gedacht ist. Im Folgenden sind die Vor- als auch Nachteile einer Frontmontage zusammengefasst.
- Kinder jederzeit im Blickfeld
- Gespräche mit dem Kind sind möglich
- Kind hat Aussicht nach vorne
- Fahrer kann einen Rucksack auf dem Rücken tragen
- bessere Gewichtsverteilung
- besseres Fahrverhalten
- für kleine Fahrer oft zu hoch
- Gewichtsbegrenzung, die meistens bei ca. 22 kg liegt
- beim Treten und Lenken hinterlich, besonders in Kurven
- wenig Platz zwischen Sitz und Sattel, wodurch Aufstieg erschwert wird
Fahrrad-Kindersitz kaufen – darauf sollten Sie achten
Wer einen Kinderfahrradsitz kaufen möchte, sollte natürlich auch noch andere Kriterien beachten und nicht nur nach Preis und Optik entscheiden. Wer viel mit dem Fahrrad unterwegs ist und jeder Alltagssituation gewappnet sein möchte, sollte bei der Entscheidung nicht voreilig handeln. Folgende Merkmale und Kriterien sollte ein guter Fahrradsitz daher aufweisen können:
Optimale Atmungsaktivität
Auf der Sitz- und Rückenfläche sollten Lüftungsschlitze vorhanden sein. Eine gute Atmungsaktivität ist gerade an warmen Tagen unerlässlich und verhindert, dass das Kind unnötig viel schwitzt.
Bügel
Damit das Kind weiß, wo es die Arme und Hände während der Fahrt platzieren soll, sind Armstützen und ein Bügel von Vorteil. Besonders geschlossene Armstützen mit Grifföffnung schützen die kleinen Ärmchen und Hände. Ein zusätzlicher Bügel bietet neben dem Sicherheitsgurt weiteren Schutz vor dem Herausfallen.
Wahl der Farbe
Der Kindersitz ist während der Tour Wind und Wetter ausgesetzt. Da wahrscheinlich überwiegend im Sommer gefahren wird, sollte bedacht werden, dass dunkle Schalen hier schnell heiß werden können. Daher sollte eine graue Schale, einer schwarzen unbedingt vorgezogen werden.
Verstellbarkeit der Größen
In den meisten Fällen lässt sich die Fußschalenhöhe einstellen. Wer den Kinderfahrradsitz möglichst lange nutzen will, sollte jedoch auch auf ein höhenverstellbares Kopfteil achten. Das sorgt selbst nach einem Wachstumsschub für optimalen Komfort während der Fahrt. Ein Fahrradsitz der mitwächst, ist zudem besonders lange nutzbar und lohnt sich daher auf jeden Fall.
Gurtsystem
Hier kann zwischen einem 3-Punkt-Gurtsystem sowie einem 5-Punkt-Gurtsystem gewählt werden. Generell erfüllt ein 3-Punkt-Gurtsystem schon die Anforderungen an die Sicherheit, weshalb die Wahl hier von den persönlichen Vorlieben abhängig gemacht werden kann. Auch wenn das Kind durch Gurt und Bügel gesichert ist, ist ein Kinderhelm unerlässlich und Pflicht während den Fahrten.
Reflektoren
Für Sicherheit bei Dämmerung und Dunkelheit sollte der Kinderfahrradsitz mit einem roten Rückstrahler ausgestattet sein. Auch zusätzliche Reflektorstreifen können praktisch sein. So wird man von anderen Verkehrsteilnehmern optimal gesehen.
Sitzpolster für Komfort
Damit das Kind bequem sitzt, sollte der Sitz gut gepolstert sein. Außerdem sollten die Polster abnehmbar sowie waschbar sein, da es immer zu einem kleinen Missgeschick kommen kann.
Speichenschutz
Damit während der Fahrt nichts zwischen die Speichen kommen, sollte der Kinderfahrradsitz Fußstützen besitzen. Mit zusätzlichen Schnallen können die Füße sicher fixiert werden, während der Fahrt.
Tragegriff
Kein Muss, aber besonders praktisch, ist ein Tragegriff, welcher meistens an der Sitzrückseite angebracht ist. Dadurch kann der Sitz einfacher transportiert werden.
Frontmontage – Kopfablage oder Bügel
Ein Kindersitz, der an der Front befestigt wird, wird wesentlich komfortabler, wenn er mit einer Kopfablage oder einem Bügel ausgestattet ist. So kann sich der Beifahrer nicht nur entspannt zurücklehnen, sondern bekommt gleichzeitig noch zusätzlichen Schutz durch die Ablage bzw. den Bügel geboten.
Heckmontage – großzügige Helmaussparung
Die Ausrichtung am Heck sollte ausreichend Freiraum, für den Kinderkopf bieten, welcher mit einem Fahrradhelm bekleidet ist.
Heckmontage – Neigung bzw. Relaxfunktion
Durch die gleichmäßige Bewegung kann es sein, dass die Kinder hinten einschlafen werden. Das Köpfchen wird in aufrechter Haltung unbequem nach unten knicken, weshalb der Kinderfahrradsitz nach hinten neigbar sein sollte. Die Rede ist hier von einer Relaxfunktion.
Kinderfahrradsitz Zubehör
Wer den Kinderfahrradsitz nicht nur auf einem Fahrrad, sondern auf verschiedenen nutzen möchte, sollte gleich eine weitere Halterung mit erwerben, um den Sitz universal nutzen zu können. Außerdem gibt es sogenannte Zweibeinständer, womit das Fahrrad auch unter großen Lasten stabil stehen bleibt. Auch ein Lenkungsdämpfer in Verbindung mit einem Zweibeinständer kann sehr praktisch sein. Er verhindert das Umschlagen des Vorderrades, wenn es durch den Zweibeinständer in der Luft schwebt.
Des Weiteren ist eine Abdeckhülle für Sattel und Kindersitz sehr hilfreich. So kommt man selbst nach starken Regenschauern, mit einem trockenen Gesäß nach Hause. Außerdem werden dadurch Sattel und Fahrrad-Kindersitz vor Schmutz geschützt. Was hiervon notwendig ist, ist wieder individuell von den persönlichen Vorlieben als auch der Verwendungshäufigkeit abhängig.
Häufige Fragen der Käufer
Wie wird ein Kinderfahrradsitz richtig montiert?
Die Anbringung unterscheidet sich und hängt davon ab, ob die Wahl auf eine Frontmontage oder Heckmontage gefallen ist. Generell sind die verschiedenen Anbringungsmöglichkeiten jedoch schnell und einfach zu bewältigen. In der beigefügten Anleitung wird der Montagevorgang zudem Schritt für Schritt erklärt.
Ab welchem Alter kann ein Kinderfahrradsitz genutzt werden?
Ab wann ein Kinderfahrradsitz geeignet ist, kann pauschal nicht beantwortet werden, da jede Kinderentwicklung individuell ist. Fakt ist jedoch, dass Kinder nicht einige Jahre alt sein müssen, um auf einem Fahrradsitz mitfahren zu können. Hier ist es lediglich ausreichend, wenn das Kind eigenständig und festsitzen kann, was etwa ab neun Monaten der Fall ist. Viele stabile Modelle sind bis zum siebten Lebensjahr geeignet und können somit lange genutzt werden.
Wo kann man einen guten Kinderfahrradsitz kaufen?
Hier gibt es gleich mehrere Anlaufstellen. Wer noch nicht genau weiß, was er möchte und das Modell am besten live sehen möchte, sollte sich für einen Fahrradfachhandel entscheiden. Hier wird man dann auch gleich entsprechend beraten. Wer jedoch schon klare Vorstellungen hat und sein Lieblingsmodell schon kennt, kann sich natürlich auf für den Weg über das Internet entscheiden. Hier kann man oft sogar noch bares Geld sparen.
Unser Fazit
Mit einem Fahrrad-Kindersitz besteht die Möglichkeit, dem Fahrradsport selbst mit Kleinkind nachgehen zu können. Wichtig hierbei ist jedoch, dass der Kinderfahrradsitz nicht nach Preis und Optik ausgesucht wird, sondern dass die oben genannten Merkmale beim Kauf miteinbezogen werden. So kann nichts verkehrt gemacht werden und man wird viel Spaß bei den Fahrradtouren haben.